Blog des Arbeitsbereichs Frieden der Fest in Heidelberg

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Frieden als oberstes Ziel? Zum Verhältnis von Frieden und Freiheit

Ines-Jacqueline Werkner

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Frieden und Freiheit werden häufig in einem Atemzug genannt. Beide Termini stellen zentrale Werte dar und gelten als untrennbar miteinander verbunden. Davon zeugen beispielsweise Aussagen politischer Akteure, sei es in den Grundsatzprogrammen der jeweiligen Parteien oder in Regierungsprogrammen. So spricht auch der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD davon, „Freiheit und Frieden zu sichern“. Dieser enge Zusammenhang beider Begriffe findet sich zugleich in kirchlichen Stellungnahmen. Die Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland geht in ihrem Leitbild des gerechten Friedens von vier Dimensionen des Friedens aus, charakterisiert durch den Schutz vor Gewalt, die Förderung der Freiheit, den Abbau von Not und die Anerkennung kultureller Verschiedenheit. Das heißt, auch hier werden Frieden und Freiheit in einem engen Kontext gedacht. 

Was aber, wenn beides – Frieden und Freiheit – nicht zusammengeht?

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Die Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg – der Westen nach wie vor ohne Strategie 

Ines-Jacqueline Werkner

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Der Westen unterstützt die Ukraine im russischen Angriffskrieg – militärisch, finanziell wie humanitär. Die größten Unterstützer sind die USA. Ihre Hilfe beläuft sich einschließlich der Ende April 2024 vom US-Kongress freigegebenen Mittel in Höhe von rund 61 Milliarden US-Dollar auf bislang insgesamt rund 169 Milliarden US-Dollar (Statista, Stand 30. April 2024). Der zweitgrößte Geldgeber ist die Europäische Union; hierbei handelt es sich vor allem um finanzielle Hilfen. Deutschland unterstützt die Ukraine – ähnlich wie die USA – vorrangig militärisch. Für Waffen und militärische Ausrüstung hat Deutschland der Ukraine inzwischen etwa 28 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt bzw. für die kommenden Jahre bereitgestellt (Bundesregierung, Stand: 29. Juli 2024). Anfänglich wurden die Waffenlieferungen für die Ukraine damit begründet, den Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin zu erhöhen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Dafür sollte die Ukraine in eine starke Verhandlungsposition gebracht werden. Dieses Moment scheint verpasst und Russland derzeit im Begriff, militärisch die Oberhand zu gewinnen. Russische Truppen rücken – ungeachtet der gegenwärtigen ukrainischen Offensive in Kursk – weiter in der Ostukraine vor. So ist diese Argumentation auch weitgehend aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden. Inzwischen sprechen die westlichen Unterstützerstaaten – von Joe Biden bis Olaf Scholz – nur noch davon, die Ukraine zu unterstützen „as long as it takes“. Doch was bedeutet das genau? Was ist das konkrete Ziel dieser Militärhilfen und welche Strategie verfolgt der Westen?

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Was, wenn die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann?

Ines-Jacqueline Werkner

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Der Krieg in der Ukraine geht bereits in sein drittes Jahr. Es ist ein brutaler Abnutzungskrieg mit hohen Verlusten und enormen Zerstörungen. Für die Ukraine wird die Lage immer schwieriger: Nach der gescheiterten Frühjahrsoffensive 2023 mussten sich die ukrainischen Truppen nun auch aus Awdijiwka zurückziehen. Derzeit scheint Russland im Begriff, militärisch die Oberhand zu gewinnen. 

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